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"Nase-Nase" im Kentucky Derby

Der Sieger galoppiert hart an den Rails: Mystic Dan gewinnt das Kentucky Derby. Foto: Churchill Downs

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 816 vom Freitag, 10.05.2024

Es war ein Wimpernschlagfinish im 150. Kentucky Derby (Gr. I) am Samstag in Churchill Downs. “Nase-Nase” urteilte der Zielrichter bezüglich der ersten drei Plätze nach 2000 Metern in dem mit fünf Millionen Dollar dotierten Rennen. Und die Nase vorne hatte der Außenseiter Mystic Dan (Goldencents), der sich mit dem minimalsten aller Vorsprünge den im Besitz der Coolmore-Connection stehenden Sierra Leone (Gun Runner) vom Leibe hielt, Dritter wurde um Zentimeter zurück der aus Japan angereiste Forever Young (Real Steel). Der Favorit Fierceness (City of Light) galoppierte im 20köpfigen Feld nur auf Rang 15 durchs Ziel.

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Für Trainer Ken McPeek und Jockey Brian Hernandez war es ein bemerkenswertes Double, denn sie hatten tags zuvor schon die Kentucky Oaks (Gr. I) gewonnen. Der bis dahin letzte Trainer, der einen solchen Doppelerfolg geschafft hatte, war Ben Jones 1952. Für Mystic Dan, zum Kurs von 186:10 am Start, war es der siebte Start. Im Februar hatte er sich in Oaklawn Park die Southwest Stakes (Gr. III) geholt, war dann Dritter im Arkansas Derby (Gr. I) gewesen. Er profitierte sicher auch vom Rennverlauf, denn Hernandez hielt ihn konsequent innen, fand eingangs der Zielgeraden die entscheidende Lücke und gewann dadurch einen Vorsprung, den er gegen die angreifende Konkurrenz gerade noch verteidigen konnte. 

Mystic Dan gehört einer Besitzergemeinschaft, die ihn auch gezogen hat. Sein Vater Goldencents (Into Mischief) steht für 10.000 Dollar auf der Spendthrift Farm in Kentucky. Zweimal hat der jetzt 14jährige die Breeders’ Cup Dirt Mile (Gr. I) gewonnen. Bislang hat er 27 Blacktype-Sieger auf der Bahn. Die Mutter Ma’am (Colonel John), deren erster Sieger Mystic Dan ist, hat vier Rennen gewonnen, ihre Mutter ist eine Schwester des Hollywood Futurity (Gr. I)-Siegers Siphonic (Siphon). 

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Am Samstag hatte das Team McPeek/Hernandez die mit 1,5 Millionen Dollar ausgestatteten Kentucky Oaks (Gr. I) für sich entschieden. Die 9:2-Chance Thorpedo Anna (Fast Anna) setzte sich überlegen gegen die Favoritin Just F I Y (Justify) durch, im 14köpfigen Feld der 150. Ausgabe dieses Rennens wurde Regulatory Risk (Omaha Beach). 

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Thorpedo Anna hatte zuvor in Oaklawn Park die Fantasy Stakes (Gr. II) gewonnen, es war jetzt ihr erst fünfter Start. Ihr Vater Fast Anna (Medaglia d’Oro), dessen erste Gr. I-Siegerin sie ist, ging bereits 2011 im Alter von zehn Jahren ein. Die Mutter Sataves (Uncle Mo) ist nicht gelaufen, sie hat noch einen weiteren Sieger auf der Bahn. Die zweite Mutter ist Schwester von Eskendereya (Giant’s Causeway) und Balmont (Stravinsky), beide Gr. I-Sieger und Deckhengste. 

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126.100 Dollar gab es für das Team von T O Saint Denis (Kitasan Black) in den Alysheba Stakes (Gr. II). Der fünf Jahre alte Hengst belegte in dem 1700-Meter-Rennen als Außenseiter Rang zwei hinter dem Godolphin-Vertreter First Mission (Street Sense) aus dem Stall von Brad Cox. T O Saint Denis war eigentlich nur als Begleitpferd für seinen tags darauf im Kentucky Derby (Gr. I) fünftplatzierten T O Password (Copano Rickey) mitgefahren. Er war zuvor noch nie in einem Blacktype-Rennen gestartet und konnte sich bei seinen sechs vorherigen Starts nicht einmal platzieren.  

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Das wichtigste Grasbahnrennen der Tage von Churchill Downs waren die Old Forester Bourbon Turf Classic Stakes (Gr. I) über 1800 Meter. Hier setzte sich der von der Cumani-Familie gezogene Program Trading (Lope de Vega), der als Jährling über Tattersalls in die USA gekommen war, unter Flavien Prat knapp gegen den von Charlie Appleby für Godolphin trainierten Naval Power (Teofilo) durch, dieser hatte Frankie Dettori im Sattel. Der Italiener war auch im Kentucky Derby engagiert, doch belegte sein Ritt Society Man (Good Magic) weit zurück nur Rang 16.

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