Das schwierige "White Turf"-Meeting
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TurfTimes:
Der Guebelin 75. Grosser Preis von St. Moritz mit dem späteren Sieger Future Security mit Alexander Pietsch (2.v.r.): swiss-image.ch - Andy MettlerVergangenen Montag lief auf dem Internetportal Südostschweiz.ch unter dem Label "Schweiz aktuell" ein Film über die Zöllner am Flughafen von Samedan. Das liegt unweit von St. Moritz und dort landen auch die Privatmaschinen der Betuchten, die profane Anreisemöglichkeiten mit Kraftwagen oder Eisenbahn verschmähen. Der Bericht suggerierte, dass gerade in den Zeiten von "White Turf" die Grenzbeamten besonders aufmerksam kontrollierten, insbesondere auf Rauschgift. "Grössere Mengen Kokain am Engadin Airport" hieß es in der Titelzeile.
Überbringer wenig froher Botschaften: White Turf-CEO Silvio Martin Staub musste an zwei von drei Renntagen wegen des wetterbedingten Zustands des Geläufs die Absage von Rennen bekannt geben. www.galoppfoto.de - WiebkeARtIn der Tat dürften sich die Beteiligten an den spektakulären Rennen auf Schnee in diesem Jahr so manches Mal nach Betäubungsmitteln gesehnt haben. Abbruch nach dem ersten Rennen des Eröffnungstages, heftiger Schneefall am zweiten Tag und ein Finale mit einem "Grand Prix" mit Zwischenfällen und letztlich wieder einem Abbruch - es hat schon bessere Meetings gegeben. Die Wetterlage war extrem, trotz des nahezu 24stündigen Einsatzes des Veranstalters, was die Präparierung der Bahn anbetraf, kam man gegen die starken Temperaturschwankungen nicht an.
Das letzte Galopprennen des White Turf-Meetings: Future Security mit Alexander Pietsch - neben ihm der reiterlose Cap Sizun - gewinnt den 75. Großen Preis von St. Moritz. www.galoppfoto.de - WiebkeArt
Christian von der Recke wird es am Ende kaum gestört haben: Der von ihm trainierte Future Security (Dalakhani) sorgte mit seinem Sieg im Grossen Preis von St. Moritz für eine der größten Überraschungen in der Geschichte des Rennens und bescherte Besitzerin Marion Bell-Andersson aus Bad Münstereifel ein Preisgeld von umgerechnet €51.220. Ein Pferd mit ungewöhnlicher Geschichte: Als Fohlen hatte ihn John Ferguson bei Tattersalls für 160.000gns. gekauft, er gewann zwei- und dreijährig je ein Rennen für Godolphin. Im Sommer 2013 kam er in Ascot zur Auktion, Trainer Milton Harris ersteigerte ihn für 15.000gns., doch bekam der vorgesehene Besitzer kalte Füße. Im Herbst nahm ihn dann Recke mit nach Weilerswist - mit bekanntem Ergebnis. Inzwischen ist das Pferd aber wieder in England. "An dem Tag, als ich ihn in England kaufte, gab es aus dem Stall zwei andere Interessenten", erläutert Christian von der Recke, "deshalb haben wir ihn nur für St.Moritz mit herübergenommen. Er startet schon am kommenden Mittwoch in Kempton wieder für englische Besitzer."
Für die White Turf-Macher war es jedoch kein erfreuliches Meeting, auch nicht für zahlreiche Besitzer, Trainer und Jockeys, die die kostspielige Anreise vergeblich gemacht hatten. Es gab Pferde aus Deutschland und England, die über Wochen im Engadin waren, erhebliche Kosten verursachten und nicht einmal am Start waren.
